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Pfiffikus 07

TITELSTORY 3D-Röntgen mit dem DVT in der täglichen Anwendung – ein Beispiel Die nachfolgenden Ausführungen lehnen sich an den Artikel „Die radiologische Verdachtsdiagnose“ von den Autoren Dr. Björn Ludwig, Dr. Bettina Glasl und Dr. Michael Schauseil an, der in der Zeitschrift Kieferorthopädie 2014:28 (1):1– 2 erschienen ist. Röntgenbilder beim Zahnarzt und Kiefer- orthopäden kennt jeder, doch meist sind die- se zweidimensional (2D). Wollte man diese bisher aus diagnostischen Gründen in 3D, musste der Radiologe Computertomographi- en (CT) anfertigen, bei denen eine recht hohe Strahlenbelastung anfällt. Seit Kurzem gibt es auch für die kieferorthopädische Praxis 3D-Röntgengeräte, sogenannte DVTs. Wa­ rum und wann nutzt man diese Technologie? „„ Was sieht man auf Abbildung 1? „„ Ist eine weiterführende Bildgebung notwendig? „„ Wie könnte der kieferorthopädische Therapie- vorschlag lauten? Verdachtsdiagnose Die Verdachtsdiagnose lautete: Dens in den- te (Dens invaginatus). Bei einem Dens invaginatus handelt es sich um eine seltene Anomalie, bei der es zu einer Einstülpung des Foramen caecum während der Zahnentwicklung kommt. Prävalenz, Ursache und Einteilung Die Prävalenz (Häufigkeit der Krankheit) eines Densinvaginatuswirdmit2bis3 %angegeben. Am häufigsten (mit 85 %) sind die oberen seit- lichen Schneidezähne, Mesiodens (atypischer) und andere überzäh- lige Zähne betroffen. Somit kann ein sol- cher Befund durchaus gelegentlich in einer kieferorthopädischen Praxis auftreten. Die Ursache der Invagination scheint hingegen noch nicht endgültig geklärt. Neben Infektionen und Traumata wer- den auch genetische Ursachen vermutet. Man unterscheidet klinisch drei Typen, was vor allem auf die therapeutische Konsequenz einen großen Einfluss hat: „„ Typ I: Die Invagination, die von Schmelz aus- gekleidet ist, liegt innerhalb der Zahnkrone und reicht apikal (an der Wurzelspitze) nicht weiter als bis zur Schmelz-Zement-Grenze. „„ Typ II: Die Invagination reicht apikal über die Schmelz-Zement-Grenze hinaus und endet als blinder Sack innerhalb der Wurzel. Verbindun- gen zur Pulpa sind möglich. Je nach Größe der Invagination können Krone und/oder Wurzel verformt und missgebildet sein. „„ Typ III: Die Invagination besitzt apikal oder lateral eine direkte Verbindung zum Parodont (Zahnhalteapparat) und bildet so ein zweites Foramen (Öffnung). Weiterführende bildgebende Diagnostik Zur Spezifizierung der Zuordnung des vor- liegenden Typs des Dens invaginatus und für die nachfolgende Therapie haben wir – wie in der Literatur empfohlen – ein DVT (Orthophos Sirona XG 3D, Sirona, Bensheim) mit redu- zierter Strahlung (16 μS) und kleinem Field of View (5 x 5,5 cm) angefertigt (Abb. 2). Anschließend erfolgte eine dreidimensio- nale Rekonstruktion (Abb. 3a – d). Abb. 1 Ausschnitt eines 2D- Panoramaröntgenbildes (Orthophos Sirona XG 3D) eines 11-jährigen Patienten bei seiner kieferorthopädischen Erstvorstellung. Der Zahn 22 ist vital und zeigt we- der Lockerungsgrad noch erhöhte Taschentiefen. Er stellt ein Okklusions­ hindernis dar. 4 pfiffikus

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