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Pfiffikus 03

TITELSTORY Kieferorthopädische Behand- lung mittels Aligner-Schienen „„ Viele unserer Patienten haben schon von ihnen in den Medien gehört, manche tragen sogar schon Aligner-Schienen. Unser Assistenzarzt erklärt ihren Nutzen und wie sie hergestellt werden. Viele erwachsene Patienten bemerken viele Jahre nach Abschluss einer vorangegangenen kieferorthopädischen Behandlung, dass sich die Frontzähne zunehmend verschieben. Diese typischen Dreh- und Engstände treten jedoch auch bei ehemals unbehandelten Patienten auf. Nach fachzahnärztlicher Untersuchung ergeben sich unterschiedliche Therapiemöglichkeiten: Neben einer (erneuten) festsitzenden Behandlung mit Brackets (Mult- ibracket-Therapie) besteht für mäßige Fehlstellungen die Möglichkeit, durchsichtige Schienen (sog. Aligner) herzustellen, in welche die nötigen Zahnbewegungen individuell einprogrammiert werden. Die Vorteile liegen besonders in der Ästhetik (Abbildung 1), denn anders als bei der festsitzenden Zahnspange können solche Aligner bei aus- nahmsweisem Bedarf (z.B. bei wichtigen Terminen oder auf öffentli- chen Veranstaltungen) ausgegliedert werden. Um optimale Ergebnisse zu liefern, sollten die Schienen grundsätzlich rund um die Uhr getragen werden. Da sie grazil gestaltet sind und nur den Zahnkranz bedecken, ist das tägliche Tragen meist schon nach ca. 1 Woche zur Gewohnheit geworden. Für die Zahnpflege und zum Es- sen sollten die Aligner natürlich abgenommen werden. Die Schienen lassen sich aber auch nach der Bracketbehandlung verwenden: wenn am Ende der festsitzenden Therapie nur noch kleine Zahnbewegungen durchgeführt werden müssen, kann der Kieferorthopäde in manchen Fällen gemeinsam mit dem Patienten entscheiden, die feste Spange zu entfernen und stattdessen die letzten Feinkorrekturen mit Alignern durchzuführen. Hier hat der Patient natürlich eine gewisse Eigenver- antwortung, da die Aligner konsequent getragen werden müssen. Die Schienen werden in der Regel mit einem bestimmten System bzw. Anbieter hergestellt, z. B. Invisalign, Clear-Aligner oder I-Align (Ab- bildung 2). Unabhängig von Hard- und Software, ist das Prinzip, welches hinter der Zahnbewegung steht, jedoch stets das Gleiche: Die Zähne werden in kleinen Schritten (entweder digital oder manuell) auf dem virtuellen oder tatsächlichen Modell umgestellt (Abbildung 3). Bei jedem Zwischenschritt wird eine Schiene hergestellt, die dann die einprogrammierten Bewegungen auf die echten Zähne überträgt. Hierfür ist es jedoch unbedingt notwendig, dass die Schienen vom Pa- tienten kontinuierlich getragen werden, sodass ein konstanter Druck auf den Zahn wirkt. Andernfalls können die Folgeschienen mit ihren neuen Bewegungsimpulsen nicht passen. „„ Arbeitsablauf – Vom Abdruck zur fertigen Schiene (= Aligner) Abbildung 1. Durchsichtiger Aligner auf grüner Unterlage (links); im Mund eingesetzte, weitgehend unauffällige Schiene (rechts) Abbildung 2. Vermessungs- station mit eingespanntem Pa- tientenmodell (oben) und Bild- schirmbetrachtung von I-Align (unten) 4 pfiffikus

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