Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

Pfiffikus 05

TITELSTORY Tragezeitdokumentation von KFO-Apparaturen „„ Dr. Timm Cornelius Schott und Dr. Björn Ludwig ermittelten und dokumentierten bei rund 300 Patienten die Tra- gezeit herausnehmbarer Zahnspangen mithilfe des integrierten Mikrosensors TheraMon® Die Compliance (Mitarbeit) der Patienten und Mög- lichkeiten zu deren Optimierung ist bekanntlich ein seit Jahrzehnten zentrales Thema in der Kieferortho- pädie. In unmittelbarster und „aktivster“ Weise trägt die Pa- tienten-Compliance zum Behandlungserfolg bei der Therapie mit herausnehmbaren Apparaturen bei. Bei stagnierenden Behandlungsverläufen und unbefriedi- genden Behandlungsergebnissen kann der Behandler nicht eindeutig beurteilen, welcher Anteil daran der Compliance, den biologischen Faktoren, Strategieän- derungen an der Zahnspange oder am Behandlungs- plan zuzuordnen ist. In Anbetracht dessen, dass nach Einschätzung ver- schiedener Autoren 30  –  80  % der Patienten ihre Behandlungsvorschriften nicht einhalten, wäre es si- cherlich für Patienten und Behandler hilfreich, wenn Tragezeiten objektiv dokumentiert werden könnten. Mithilfe einer objektiven Tragezeitdokumentation könnte der Behandler zusammen mit dem Patienten an den jeweiligen Kontrollterminen den zurücklie- genden Therapieverlauf bezüglich der Compliance bewerten. Für den weiteren Therapieverlauf kann der Arzt, falls erforderlich, den Patienten Konsequenzen bei einer ungenügenden Compliance aufzeigen, ge- eignete Maßnahmen erörtern und ihn entsprechend motivieren. Bei einer guten Compliance sollte er auch nicht versäumen, den Patienten zu loben. Seit Kurzem wird im Handel ein mikroelektronisches Messsystem angeboten, womit Tragezeiten von he- rausnehmbaren KFO-Apparaturen gemessen und dokumentiert werden können. Das in Österreich ent- wickelte TheraMon® System wird seit 2011 von der Firma FORESTADENT, Pforzheim, vertrieben. Das TheraMon® -System Detaillierte technische Angaben zum TheraMon® - System wurden teilweise publiziert oder sind dem Benutzerhandbuch zu entnehmen. Der Einbau des Sensors in KFO- Apparaturen Der Sensor ist so klein dimensioniert (13 x 9 x 4,5 mm), dass er in fast jeden Typ der verschiedenen herausnehmbaren KFO-Apparaturen an unterschied- lichen Positionen integrierbar ist, wie man am Bei- spiel der Abbildung 1 sieht. Der TheraMon® -Sensor wird in einer Kunststoffverkapselung einbaufertig angeliefert. Die Kunststoffummantelung schützt den Sensor vor Korrosion, beugt Beschädigung beim Einbau vor und verhindert den Kontakt mit der Mundschleimhaut. Dieser Feuchtigkeitsschutz wird zusätzlich verstärkt, wenn der Sensor vollständig in die Gerätebasis einpolymerisiert wird. Die Mund- schleimhaut des Trägers kommt somit nur mit dem Basispolymer der KFO-Apparatur in direkten Kontakt. Diese doppelte Abschirmung kann für sensible Pati- enten bedeutsam sein, da durch den Einbau des Sen- sors keine zusätzliche Kunststoffbelastung entsteht. Bei der Neuanfertigung einer KFO-Apparatur kann der Sensor problemlos mit der Streutechnik in die Ge- rätebasis integriert werden. Für einen nachträglichen Einbau in eine bereits gefertigte Apparatur, empfiehlt sich die Anteigtechnik. Von inzwischen einigen hun- dert Patienten, die KFO-Apparaturen mit integriertem TheraMon® -Sensor seit Monaten tragen, wurden uns bisher keine Negativmeldungen bezüglich Tragekom- fort, Haltbarkeit oder Beeinträchtigung der therapeu- tischen Faktoren mitgeteilt. Die Tragezeitdokumentation Der Mikrosensor wird durch einen integrierten Mini- Akku mit Energie versorgt, verharrt in einem energie- sparenden „Schlafmodus“ und kann daher ohne er- neute Aufladung bis zu 24 Monate verwendet werden. Alle 15 Minuten (96 Messzyklen pro 24 Stunden) wird der Sensor kurz aktiv, registriert und speichert Abb. 1: Beispiel für KFO-Apparaturen mit integriertem TheraMon® -Sensor. 4 pfiffikus

Pages